Entstehung von Einstellungen

Wir gehen heute davon aus, dass sich unsere Gefühle evolutionär entwickelt haben, d.h. wir haben Gefühle wie Freude, Angst, Ekel und Trauer entwickelt, um im Affekt schneller reagieren zu können. Angst als Gefühl ist zum Beispiel förderlich, weil wir damit Gefahr schneller erkennen. In der Wissenschaft gibt es nach wie vor eine Diskussion darüber, welche Emotionen angeboren und welche ansozialisiert sind, das ist aber erst mal für unsere weitere Betrachtung nicht so wichtig. Wichtig ist, dass unsere Einstellung, also dass, wie wir Personen oder Gruppen bewerten auch auf Affekten, also Gefühlen basiert. Heutzutage haben wir Grundgefühle auf Dinge bezogen, die uns durch unsere Sozialisation auf Grund der bestehenden Norm in unserer Gesellschaft antrainiert wurden.

In der Psychologie trennt man Einstellungen in affective, behavioral und cognitive.

Die affektive Komponente bezieht sich auf die emotionale Einstellung gegenüber dem Einstellungsobjekt, eine Person wird wegen eines Gefühls bewertet. Bei Sympathie fühlt man sich zu der Person hingezogen; bei Antipathie, oft ausgelöst durch Vorurteile, besteht das Gefühl z.B. in Misstrauen oder Abneigung.

Die behaviorale Komponente ist das Verhalten gegenüber dem Einstellungsobjekt. Bei Sympathie könnte die Verhaltenskomponente zum Beispiel Freundlichkeit sein, bei Vorurteilen Diskriminierung.

Die kognitive Komponente umfasst Meinungen, Informationen, Argumente über ein Einstellungsobjekt. Es handelt sich um die in der Regel bewusste, rationale Objektbewertung.

(vgl. Degner et al. 2009)

Einstellungen zu sozialen Gruppen können also über diese drei Komponenten entstehen, Vorurteile beeinträchtigen diese Einstellungen, wie entstehen aber diese Vorurteile und was hat das mit struktureller Diskriminierung zu tun?