Antisemitismus von rechts und links

Wie schon erwähnt ist Antisemitismus ein gesamtgesellschaftliches Problem, verstärkt ist es in unserer polarisierten Zeit aber aus extremen Ecken zu hören.
Wichtig ist mir aber klar zu sagen, dass man politische linke und rechte Gesinnungen dabei nicht als vergleichbar ansehen kann. Und zwar nicht nur, da Straftaten rechtsextremer statistisch ein Vielfaches im Vergleich zu linksextremen Straftaten sind.(1) Ich finde es vorrangig wichtig, sich die unterschiedlichen Taten anzusehen; ein brennender Mercedes oder eine brennende Flüchtlingsunterkunft habe meines Erachtens verschiedene Qualitäten von Böswilligkeit, Gewalt ist in jedem Fall aber abzulehnen.

So verschieden die einzelnen Lager auch sind, finden sich in beiden Extremen trotzdem ein erhöhtes Gewaltpotential sowie ein Potenzial zur Radikalisierung. Diese Voraussetzungen bilden den Nährboden auf dem unter bestimmten Bedingungen Antisemitismus wachsen kann, sei es in Hinsicht auf das verschwörungstheoretische fremdgesteuerte Weltbild oder in Form des Israel-Boykotts.

Zugrunde liegt wieder die Vereinfachung der Welt auf „die Guten“ und „die Bösen“, alle Grautone dazwischen werden gar nicht erst wahrgenommen. Die Vertreter dieser Simplifizierung zähle sich selbstverständlich immer zu den „Guten“, zu den Leuten, die die „Wahrheit“ erkannt haben und halten alle Menschen anderer Meinungen für „Unwissende“. Daraus entstehen geschlossene Weltbilder, womit wir schon beim nächsten Thema wären.

Quellen:

  1. anonymus (29.08.18): Nachgefragt: Rechts- und linksextremistisch motivierte Straftaten. Für Deutschland Funk.
    https://www.deutschlandfunk.de/nachgefragt-rechts-und-linksextremistisch-motivierte.2852.de.html?dram:article_id=426767